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Kirche St. Johannis Rosdorf

Kirche St. Johannis in Rosdorf

Kirche St. Johannis zu Rosdorf

Rosdorf wird erstmals um das Jahr 1000 urkundlich erwähnt. Seit wann der Ort eine Kirche hat, ist nicht zu ermitteln. Ein 1963 bei Bauarbeiten gefundener romanischer Säulenfuß lässt auf ein Vorgängerbau des jetzt vor allem gotisch geprägten Gotteshaus schließen.

Zu den gotischen Bauelementen gehören der polygonale Chorabschluss, die Strebepfeiler, der untere Teil des Turms mit seinen Fenstern und Schallöffnungen sowie Reste eines Kreuzwegs an der nördlichen und südlichen Außenfassade der Kirche. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kirchengebäude beschädigt, Altar und Glocken wurden geraubt.

Noch Ende des 17. Jahrhunderts war die Kirche wohl ein relativ gedrungener Bau, dessen Turm mit seinem einfachen Sattel- oder Walmdach kaum den First des Kirchenschiffes überragte. Der gemauerte Teil des Turms reichte damals bis zu dem noch sichtbaren Gesims unterhalb der heutigen Kirchenturmuhr. Damit der Klang der nunmehr kleinen Glocken “auf allen vier Seiten des Turmes besser herausschallen und also besser gehört werden könne“, so die Kirchenchronik, wurde der Turm 1699 „um ein Revier“ (eine vollständige Treppenwindung, ca. 5m erhöht. Zugleich erhielt er seine heute noch existierende Bekrönung mit Laterne und Zwiebel.

Nach einer Brandkatastrophe im Inneren der Kirche (1857) verlängerte man bei der Wiederinstandsetzung die Fenster nach unten und verlegte den bis dahin an der Südseite des Kirchenschiffs befindlichen Eingang an seinen heutigen Platz auf der Westseite (1863).

Im Kircheninneren gibt es von der gotischen Ausstattung heute keine Spuren. Aus der Barockzeit ist nur die spätbarocke Stuckdecke der Meister Heine (Monogramm H mit Jahreszahl 1730 an der Decke) und Gozzi erhalten. Den 1728-1729vom Göttinger Holzschneider Meder im Stil der Zeit angefertigten barocken Kanzelaltar empfand im 19. Jahrhundert der Rosdorfer Pastor Johann Heinrich Karl Ebeling als die Andacht störend und geschmacklos. Die Altarwand wurde auf seinen Wunsch hin entfernt und befindet sich heute in der Kirche St. Magarethen in Holtensen, einzelne Figuren besitzt das Städtische Museum in Göttingen.

Auf Veranlassung Pastor Ebelings erhielt der Göttinger Universitätsprofessor und Hofmaler in Hannover Carl Wilhelm Friedrich Oesterley (1805-1891) den Auftrag zu einer neuen Altarwand im „byzantinischen Stil“ (1844). Das Thema seines auffälligen Altarbildes (1851) „Kommet her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!“ (Mathäus 11.28) geht wohl auf Oesterleys eigenen Vorschlag zurück. Das dem Altarbild zugrunde liegende reale Rosdorfer Geschehen, die Alltagstracht und die Portraitähnlichkeit der Dargestellten suggerieren, dass sich Christus unmittelbar an die Rosdorfer Kirchengemeinde wendet.

Ebenfalls im Auftrag Ebelings schuf Ernst von Bandel, der Erbauer des Hermannsdenkmals, einen neuen Taufstein (1851), der bekannte Göttinger Orgelbaumeister Giesecke eine neue Orgel (1863). 1997 wurde die Giesecke-Orgel von der Firma Bosch (Kassel) rekonstruiert, sie erklingt seither nicht nur bei Gottesdiensten, sondern auch bei kirchlichen Konzertveranstaltungen.

Entnommen aus dem Flyer der St. Johanniskirchengemeinde Rosdorf 2023

Foto: Dieter Eikenberg

Adresse

Adresse: Am Plan 3
Rund um zu erreichen über: Am Plan, Kirchstraße und Lange Straße.

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